Ist unsere Schokolade “schmutzig”, weil in ihr Kinderleid steckt? Ein Journalist berichtet aus der Elfenbeinküste!

Diese Dokumentation zeigt, dass die Schokoladen-Industrie Kinderhandel und Kinderarbeit zumindest duldet. Denn sonst müssten die Hersteller mehr unternehmen, und wirklich nur von Herstellern kaufen, bei denen garantiert keine Kinder arbeiten.
Ferrero, Guylian, Hofbauer, Lindt, Mars, Milka, Nestlé, Storck oder Suchard schneiden weiterhin bei Ökologie, Soziales und Tierschutz nur mit „Kritisch” oder „Ungenügend” ab.

Kakao

Betroffene Länder

Wo wird mit Kinderarbeit produziert?

Kakaopflanzen wachsen nur im Gebiet um den Äquator herum: in Mittel- undSüdamerikaAfrika und Südostasien. UNICEF und terre des hommes schätzen die Anzahl der Kinder, die auf Plantagen in West- und Mittelafrika zur Arbeit gezwungen werden, auf über 200.000. Organisierte Menschenhändler kaufen die Kinder in Ländern wie MaliBenin und Togo ihren Eltern ab und verkaufen sie dann an die Nachbarländer NigeriaGabun, Kongo und insbesondere an die Elfenbeinküste. Aus diesem Land kommt etwa 40 Prozent des Rohkakaos, der auf dem Weltmarkt gehandelt wird. 12)

Fallbeispiel
Bericht eines 16-jährigen Jungen aus Mali 

“Wir schliefen auf dem Bodeneiner Hütte aus Schlamm und Stroh. Wir durften sie nur zur Arbeit in den Feldern verlassen. Die Arbeitszeiten waren sehr hart, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, und manchmal, wenn Vollmond war, sogar bis zehn Uhr abends. Uns wurde Lohn versprochen, aber sie sagten, dass wir erst die Kosten der Reise zurückzahlen müssten.

Ich habe mich dort zwei Jahre lang abgerackert, ohne jemals Geld zu bekommen. Kinder, die sich weigerten zu arbeiten, wurden mit dem Motorgurt des Traktors geschlagen oder mit Zigaretten verbrannt. Wir bekamen kaum etwas zu essen: mittags zwei Bananen, die wir aßen, ohne die Arbeit zu unterbrechen, und eine Maismehlsuppe am Abend. Einige Kinder sind vor Erschöpfung zusammengebrochen. Diejenigen, die krank wurden, wurden fortgeschafft. Wir haben sie nie wieder gesehen.“ 3)

Tätigkeiten

Welche Arbeiten werden von den Kindern ausgeführt?

Kinder ernten die reifen Früchte des Kakaos mit der Machete, danach befreien sie die Samen von Hand aus der Schale. In manchen Gegenden werden die Kerne anschließend in Trockenöfen getrocknet, die bis zu 60 Grad aufgeheizt werden. 2) Außerdem werden die Pflanzen mit Pestiziden bespritzt (z.B. Thiodan), meist ohne Schutzkleidung.

Konsequenzen

Welche Gefahren und Folgen ergeben sich für die Kinder?

Wie viele andere Kinder, die in derLandwirtschaft arbeiten, schuften Kinder auf Kakaoplantagen meist über zwölf Stunden am Tag, sieben Tage die Woche – und das bei glühender Hitze. So bekommen sie oft Rückenschmerzen und andere Beschwerden vom Schleppen der schweren Kakaobohnensäcke und vom Umgang mit der Machete. Zusätzlich schwächen die gesundheitsschädlichen Pestizide ihre Körper, oft erbrechen sie oder bekommen Fieber. 34)

Verbraucher-Tipps

Wie können wir gegen Kinderarbeit aktiv werden?

Nur Schokolade mit dem Fairtrade-Siegel kaufen. Viele Kaufhäuser und Lebensmittelgeschäfte bieten solche Produktean. Außerdem gibt es Weltläden, die Produkteanbieten, welche die Existenz der ErzeugerInnen im Süden sichern. Sie sind alle fair gehandelt und viele stammen bereits aus ökologischer Produktion.

Quellen + Links

  1. Projektmappe Kinderarbeit Seite 25 [zurück zum Text]
  2. Bericht aus der Süddeutschen Dezember 2005 [zurück zum Text][zurück zum Text]
  3. Kinderarbeit Kakao [zurück zum Text][zurück zum Text]
  4. Mittlerweile ist auch Teil 2 zu sehen [zurück zum Text]

http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/produkte/landwirtschaft/kakao/